Städte neu denken - Heiligenhafen

Von der Seebrücke und der Promenade führt der Weg durch eine neu entstandene Flaniermeile in Richtung Hafen und Innenstadt. Kleine Geschäfte, Cafés und Restaurants haben für jeden Geschmack etwas zu bieten. Drei attraktive Hotelneubauten haben Heiligenhafens touristisches Gesicht verändert. Zu den klassischen Gästen von Ferienwohnungen sind in der jüngsten Vergangenheit mehr konsumorientierte Hotelgäste dazugekommen. Ein Plus für Handel und  Gastronomie. 

Zwischen Strandpromenade und Innenstadt liegt der Hafen. Kais, Silos und Schiffe zeugen von der lebendigen maritimen Tradition der kleinen Hafenstadt an der Ostsee.

Hier gibt es immer was zu sehen. Fischkutter, Yachten und Hochseeangelfahrten sind nicht nur für "Sehleute" im Urlaub eine Attraktion. Nicht mehr genutzte Hafenanlagen wurden in den vergangenen Jahren konsequent neu genutzt. 

Ein Fischbrötchen auf die Hand oder ein Menü in einem der Restaurants am Wasser? Gäste und Einheimische genießen am Hafen das maritime Flair und die neu entstandenen gastronomischen Angebote. Moderne Architektur und elegante Neunutzung haben das charmante Ambiente erhalten. Großzügige Flächen laden zum Flanieren und Verweilen ein. Der von Gastronomie, Hotellerie und Handel neu genutzte Hafen verbindet Strand, Promenade und Innenstadt als ein erster Baustein miteinander. Für ein weiteres Zusammenwachsen braucht es noch zusätzliche Elemente.

Dass die jüngste Entwicklung des Tourismus gut ankommt, lässt sich leicht belegen. Selbst im November vor dem Lockdown waren die Hotels zu 80 Prozent ausgelastet. Und mehr Touristen helfen auch dem Einzelhandel im Stadtkern, sagt Kai Huckfeldt vom Gewerbeverein "Partner mit Herz". Der Gastronom betreibt selbst ein Café am Marktplatz. Die fußläufige Nähe von Strand und Zentrum zieht nicht nur an regnerischen Tagen die Urlaubsgäste zum Bummel in die Geschäfte der Innenstadt von Heiligenhafen. 

Heiligenhafens Zentrum liegt nur zehn Gehminuten vom Strand entfernt. In den kleinen Straßen rundum den Marktplatz laden viele kleine Geschäfte, Cafés und Restaurants zu einem entspannten Einkaufsbummel ein. Viele Geschäfte haben bereits auf die Wünsche der neuen Gäste reagiert und ihre Sortimente an die Bedürfnisse angepasst. 

Noch fehlt eine klare Perspektive für die Zukunft der Innenstadt, sagt Kai Huckfeldt. Aber mit den bereits akquirierten Fördermitteln lässt sich in einem ersten Anlauf schon vieles bewegen.

Ein weiteres großes Hotelprojekt mit Schwimmbad in Strandnähe konnte bisher keine Mehrheit in der Bevölkerung finden. Dabei könnte gerade ein Hotel - anders als Ferienwohnungen - den Druck auf die Wohnungssituation verhindern und Handel und Gastronomie neue Chancen bieten. Und auch die Bevölkerung könnte von dem öffentlichen Schwimmbad profitieren. Noch sind die Befürchtungen groß, dass Heiligenhafen mit einem weiteren Hotel seinen Charme und Charakter verlieren könnte. Um so wichtiger ist deshalb die weitere Aufwertung der Innenstadt. Damit Gäste und Einheimische sich auch in Zukunft in Heiligenhafen zu Hause fühlen.

Herausgegeben von der IHK zu Kiel und der IHK zu Lübeck

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Text: Stefan Schwarck
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